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DZ BANK Gruppe | Versicherung | 23. Juli 2018

Soforthilfe für Senioren bei Notfällen: R+V startet Smart-Home-Projekt

Gastbeitrag von Thomas Rudolf, R+V Allgemeine Versicherung AG*

Viele von uns kennen die Situation: Unsere Eltern oder Großeltern wohnen alleine zu Hause und sind körperlich nicht mehr richtig fit. Sie bewältigen zwar selbständig ihren Alltag – dennoch haben wir Sorge, dass etwas passieren könnte. Wenn die Situation eintritt wissen wir genau, dass eine schnelle Hilfe lange dauern kann.

 

Aus diesem Grund haben wir seitens der R+V Versicherung ein völlig neuartiges Smart-Home-Projekt zur schnellen Hilfe bei medizinischen Notfällen gestartet. In Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst und IBM haben wir 25 Wohnungen von Angehörigen unserer Mitarbeiter, die größtenteils alleine leben, mit hochempfindlichen Sensoren und moderner Sicherheitstechnik ausgestattet. Das intelligente Assistenzsystem „Malteser Care“ erkennt – unterstützt von der IBM Watson Internet of Things-Plattform – Notsituationen und schlägt bei Auffälligkeiten sofort Alarm. Jüngster Teilnehmer ist eine 37-Jährige mit einer schweren chronischen Erkrankung, ältester Teilnehmer eine 92 Jahre alte Frau. Bis April 2019 sammeln wir die Erkenntnisse aus dem Feldversuch.

Sensoren und Algorithmen sorgen für schnelle Hilfe

So funktioniert „Malteser Care“: Technische Basis sind die in der gesamten Wohnung verteilten Sensoren. Temperatur- und Rauchsensoren messen die Luft im Raum, ein Wasserwächter meldet einen Überlauf an Waschbecken oder Badewanne. Türkontakte und Bewegungsmelder schlagen Alarm, wenn sich etwas Verdächtiges anbahnt. Außerdem kann erfasst werden ob sich jemand im Bett befindet – etwa um ungewöhnlich langes Liegen zu erkennen. Darüber hinaus lernt ein Algorithmus aus dem Verhalten des Bewohners: Wie ist sein Tagesablauf? Welchen Rhythmus und welche Routinen hat er? Unstimmigkeiten lösen automatisch eine Alarmkette aus: Zuerst wird das persönliche Netzwerk über eine eigene App verständigt. Können die Angehörigen das Problem nicht klären, werden die Profis vom Malteser Hilfsdienst vor Ort aktiv.

Das Tracking macht den Alltag sicherer

Ein Beispiel: Frau Meier, eine ältere Dame, steht normalerweise um 08:00 Uhr auf. Dann geht sie gewöhnlich ins Badezimmer, schaltet das Licht ein und fünf Minuten später wieder aus. Dann kocht sie sich in der Küche einen Tee. Die Drucksensoren am Bett, Wassersensoren sowie Licht- und Bewegungssensoren im Bad, im Flur und in der Küche registrieren den üblichen Ablauf. Watson merkt sich die Signale und speichert auch die üblichen Abweichungen vom Normalen. Aber an einem Morgen liegt Frau Meier ungewöhnlich lange im Bett. Watson registriert die Abweichungen und schlägt per Warnmeldung Alarm.

Der Sohn von Frau Meier sitzt gerade in einer anderen Stadt in einem Meeting, als die „Malteser Care App“ auf seinem Smartphone meldet, dass bei seiner Mutter etwas nicht stimmt. So kann er sofort versuchen, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Er hat jetzt eine Stunde Zeit, sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist oder ob sie Hilfe benötigt. Ist es ein Fehlalarm, kann er ihn per App ausschalten. Liegt dagegen ein Notfall vor, kann der Sohn per App den Notfallalarm auslösen. Dann greift der Malteser Hilfsdienst sofort ein. Wenn keine Reaktion auf die Warnmeldung erfolgt, greifen die Malteser nach 60 Minuten automatisch ein. Die Helfer nehmen Sprachkontakt über die ebenfalls installierte Hausstation des Malteser Hausnotrufs zu Frau Meier auf und veranlassen das Notwendige. Meldet sich die Mutter nicht, versuchen sie, den Sohn anzurufen. Erreichen sie beide nicht, leiten sie umgehend Notfallmaßnahmen ein.

Parallel zum laufenden Projekt arbeiten wir an verschiedenen Geschäftsmodellideen. Danach wird entschieden, ob das Angebot ausgeweitet wird. Unter anderem ist denkbar, dass es eine neue Assistance Leistung von R+V oder aber ein neuer Versicherungsbaustein wird, etwa in Pflege-, Kranken- oder Unfallversicherungen.

6 Kommentare

Sehr cool. Wir von iHaus nennen es auch iHaus DNA und entwicklen daraus ähnliche Geschäftsmodelle. Wir lernen dabei von bereits 77.000 Nutzern und einer Siedlung mit knapp 100 Häusern und Wohnungen mit Familien. Unser Arbeit konzentriert sich auch darauf die Sensorik leichtfüssig und wirtschaftlich abzubilden. Teuer ist ja einfach. 1,6 Mrd Datensätze in 15 Monaten ist eine Menge an Information die dem Nutzen entsprechend ausgewertet werden will. Nach dem Motto „viel hilft viel“ läuft es nicht. Gerne stehen wir zum Austausch tieferer Informationen zu Verfügung. Beste Grüße aus Unterföhring Robert Klug CEO iHaus AG, die Smart Living Plattform. https://ihaus.com.

Finde ich super hatte was ähnliches für meine Mutter vor 2 Jahren, wohin kann ich mich denn wenden wenn man das nutzen will? und gibt es so was wie Prospekte?

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