DZ BANK Logo
Innovation lab Logo
Foto: Kerstin Manser
Fintech | 11. Dezember 2017

Learning Journey Berlin: ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Nadine Brecht*

Vor einigen Tagen zogen die Digitalisierungs-Trainees der DZ BANK gen Berlin, um in die Start-up beziehungsweise FinTech-Szene der Hauptstadt einzutauchen. Zurück kamen wir mit jeder Menge neuer Eindrücke und einer „Botschaft“, die es nun gilt, in die genossenschaftliche Welt hinauszutragen.

Die Reise beginnt

Los ging’s am ersten Tag mit einem Besuch bei earlybird, dem Co-Working-Space von Axel Springer, in dem wir uns einen Raum gemietet hatten, um einige aussichtsreiche Start-Ups empfangen zu dürfen.

Zunächst stellte sich uns feelix vor. Der digitale Finanzplaner hilft herauszufinden, welche Versicherungen in der aktuellen Lebenssituation wirklich sinnvoll sind. Er bietet zudem eine Plattform, auf der man all seine Versicherungen und Finanzverträge digital speichern kann und so jederzeit den Überblick behält.

Shamim Rafat von zero360 war der Nächste in der Runde. zero360 bietet ganzheitliche Innovationsberatung, in dem es Unternehmen durch alle Phasen der Innovation, Transformation und Digitalisierung begleitet. Getreu ihrem Motto „We lead Innovation“ kann man sich im hauseigenen Innovation Campus direkt zum „Innovation Lead“ ausbilden lassen.

Den Abschluss im earlybird machte Sven Scheid, der uns den Studiengang „Digital Innovation and Entrepreneurial Leadership“ der ESCP Europe Business School vorstellte. Der international ausgerichtete Master-Studiengang in Teilzeit bereitet seine Absolventen auf Führungspositionen im Digitalbereich vor und lockt mit Auslandseinsätzen in Paris, London, Shanghai und im Sillicon Valley.

Den Tag ließen wir im Axel-Springer-Plug-and-Play-Accelerator ausklingen. Hier pitchten sechs Start-Ups jeweils zehn Minuten um unsere Gunst. Am Ende durften wir uns den Kandidaten aussuchen, der zum einen den besten Pitch geliefert hat, zum anderen aber auch mit der besten Idee aufwarten konnte. Zur Auswahl standen:

  • MADAPA – eine Virtual-Reality-App, mit der man Möbel per Smartphone virtuell im eigenen Wohnzimmer platzieren und bei Gefallen direkt über die App kaufen kann.
  • Myositis – eine App, die die Kommunikation zwischen Angehörigen von Heimbewohnern und deren Pfleger vereinfachen soll. Bilder, Videos und Informationen der Heimbewohner können so auf schnelle und einfache Weise übermittelt werden.
  • TalentSpace –  eine Plattform, auf der Jobsuchende mit Arbeitnehmern ihres Wunscharbeitgebers in Kontakt treten können.
  • purish – ein Dienstleister, der Produkte bekannter ausländischer Beauty-Marken in Deutschland zu Verfügung stellt, zu denen man sonst nur schwer Zugriff hätte.
  • Study Smarter – eine e-Learning-Plattform, die Lernprozesse optimieren soll.
  • chatchamp – ein Chatbot, der es Unternehmen ermöglicht, die richtigen Marketingbotschaften zur richtigen Zeit an die richtige Zielgruppe automatisiert zu versenden.

Der Sieger des Abends war übrigens die Virtual-Reality-App MADAPA.

[sc_gallery gallery_gallery=“6675″ gallery_type=“slider“ gallery_slider_layout=“fullwidth“ gallery_layout=“4x“ gallery_style=“justified“ gallery_hover=“default“]

Rastlos durch Berlin

Der zweite Tag machte dem Namen „Learning Journey“ alle Ehre: Mit der U-Bahn zogen wir quer durch Berlin und besichtigten im Stundentakt weitere Start-Ups in ihrer „natürlichen“ Umgebung. Los ging es bei GENOPACE, wo uns Geschäftsführer Jens Fellhauer sein Geschäftsmodell vorstellte: GENOPACE ist eine Plattform für private Wohnbaufinanzierung exklusiv für die genossenschaftliche FinanzGruppe, mit der das Immobilienfinanzierungsgeschäft effizient online abgewickelt werden kann.

Danach ging es weiter zum „Quartier Zukunft“ der Deutschen Bank. Hier führte man uns exklusiv durch die „Bankfiliale der Zukunft“, die mit der klassischen Bankfiliale nicht mehr viel gemein hat: So erwartet die Kunden am Eingang kein Schalter, sondern ein gemütliches Café, das zum Verweilen einlädt. Ein paar Meter weiter präsentiert sich mitten in einer Bankfiliale in Berlin eine grüne Ruheoase, der „Urban-Garden“. Zudem lädt ein Co-Working-Space im Gewächshaus-Stil zum gemeinsamen Arbeiten ein. Selbstverständlich finden Kunden hier alle Services, die sie von einer Bank erwarten und gewohnt sind. Beratungen finden hier aber nicht in kühlen Büroräumen, sondern in Séparées mit Wohnzimmercharakter statt.

Nach diesem beeindruckenden Erlebnis ging es weiter zu flexperto, einem Start-Up, das einfache und umfassende digitale Kommunikation mit Kunden ermöglicht. Das Portfolio von flexperto umfasst neben Video-Kommunikation auch Datenaustausch, Terminvereinbarung, Video-Verifikation, Bezahlung, Messaging uvm. Das Start-Up bietet somit die optimale Lösung, um mit Kunden auf digitalem Weg in Kontakt zu treten und ihn umfassend zu beraten und zu betreuen – auch ohne physischen Kontakt.

Zum Abschluss unserer Reise statteten wir der Berliner Volksbank einen Besuch ab, wo uns Andreas Laule empfing und etwas über die „Berliner Volksbank Ventures“ erzählte, dem Corporate-Venture-Capital-Fonds der Berliner Volksbank. Hier begleitet man junge, innovative Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie – zumeist in Form einer Minderheitsbeteiligung. Auch flexperto hat Andreas Laule unter seine Fittiche genommen. Berliner Volksbank Ventures ist somit quasi „Die Höhle der Löwen“ der Berliner Volksbank und bietet vielversprechenden FinTechs die Unterstützung, die sie brauchen, um ein gewinnbringendes Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen.

Digitalisierung ist keine Modeerscheinung

Nach diesen intensiven, aber dennoch sehr lehrreichen Tagen traten wir nun die Heimreise an, um die „Botschaft“, die sich mittlerweile unmissverständlich in unsere Köpfe eingebrannt hatte, in die genossenschaftliche Welt zu tragen: Unzählige junge, dynamische und hochmotivierte Unternehmen stehen in den Startlöchern, um mit ihren innovativen Produkten und Lösungen den Banken ernsthafte Konkurrenz zu machen. Es ist also höchste Zeit aufzuwachen. Die Digitalisierung ist keine Modeerscheinung, die irgendwann wieder weg geht. Dafür gibt es zu viele Unternehmen, die aktiv versuchen, diese weiter voranzutreiben. Letzten Endes muss jedes Unternehmen – ganz gleich, ob Bank oder eine andere Branche – selbst entscheiden, ob es Teil dieser Bewegung sein möchte und den Wandel aktiv mitgestaltet oder aber die alten Pfade nicht verlässt und dafür das Risiko eingeht, irgendwann überrannt zu werden.

Ein herzliches Dankeschön auch nochmal an Thomas Schüttler von der Bausparkasse Schwäbisch-Hall, der für uns diesen einzigartigen Trip organisiert hat.

*Nadine Brecht ist Trainee der DZ BANK im Bereich „Innovation & Digitalisierung“. Aktuell unterstützt sie das Vertriebsmanagement der Vereinigten Volksbank in Böblingen.

Kommentieren

11 − acht =

Diese Themen interessieren uns

Lean and Secure Decentralized Delivery-versus-Payment (DvP) for Securities Settlement

Lean and Secure Decentralized Delivery-versus-Payment (DvP) for Securities Settlement

Weiterlesen
Comment
0
FinTech Innovationen in Asien – Ein Blick auf das FinTech Festival in Singapur
FinTech Innovationen in Asien – Ein Blick auf das FinTech Festival in Singapur
Allgemein
22. Dezember 2023

FinTech Innovationen in Asien – Ein Blick auf das FinTech Festival in Singapur

Weiterlesen
Comment
0
Kryptoassets: DZ BANK startet eigene Digitalverwahrplattform
Kryptoassets: DZ BANK startet eigene Digitalverwahrplattform
Trends & Technologie
3. November 2023

Kryptoassets: DZ BANK startet eigene Digitalverwahrplattform

Weiterlesen
Comment
0