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Foto: Fabian Prystav

Tummelei im Fintech-Teich – Der DZ BANK Innovationsradar (Teil 3)

Frösche, Molche, Fische, Algen – viel los im Ökosystem Teich. Ähnlich wuselig geht es dank unzähliger Fintechs auch im Ökosystem Finanzbranche zu. Der Fintech-Radar als neuestes Modul der Innovationsradar-Plattform der DZ BANK Gruppe hilft dabei, den Durchblick zu behalten und nicht im Trüben zu fischen.

Die Innovationsradar-Plattform ist als Arbeits-Tool für die Innovationsmanager der DZ BANK Gruppe konzipiert. Es gilt Trends und Technologien zu bewerten (siehe Teil 1 der Beitragsreihe), eigene Innovationsaktivitäten zu erfassen (siehe Teil 2 der Beitragsreihe) sowie deren Fortschritt regelmäßig zu aktualisieren. Die Bereitschaft, ein solches Tool aktiv in den eigenen Arbeitsalltag zu integrieren, hängt unmittelbar vom Nutzen ab, den das Tool für den einzelnen User stiftet: Das neue Fintech-Modul im Innovationsradar schafft konkreten Mehrwert bei zwei typischen Fragestellungen im Arbeitsalltag eines Innovationsmanagers in einer Bank:

(1) „Wer sind in meinem Geschäftsfeld die innovativsten und relevantesten Akteure?“

Das Marktumfeld von Banken hat sich durch den Fintech Boom in den letzten Jahren in allen Wertschöpfungsbereichen massiv verändert. Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Bereichen der DZ BANK Gruppe würden vermutlich zustimmen, dass sie mit Blick auf ihre jeweiligen Geschäftsfelder „ziemlich gut wissen, was die anderen großen [Banken] so treiben“. Die eigene Peer Group hat man im Auge. Bei der Frage nach den neuesten und relevantesten Startup-Unternehmen unterstelle ich, dass es schwieriger wird. Wer bei den zahlreichen Markteintritten (und auch wieder -austritten) den Überblick behalten will, der muss erheblich Zeit investieren – oder den Innovationsradar aufrufen.

Einen Monat nach Launch sind bereits 165 Fintechs auf der Plattform erfasst.  Ein Redaktionsteam sondiert auf Basis von Presseberichten, RSS-Feeds, Blogs etc. fortlaufend und –  wichtig, insbesondere im schnelllebigen Startup-Umfeld – regelmäßig aktualisiert den Markt. User können darüber hinaus mit einem Klick auf der Startseite der Plattform weitere, fehlende Fintechs melden. Zu jedem Unternehmen legt das Redaktionsteam einen standardisierten Steckbrief an und nimmt eine Vorbewertung der Relevanz für uns als DZ BANK Gruppe vor. Als User der Plattform kann ich nun beispielsweise bequem recherchieren, welche Fintechs im Bereich Robo Advise jüngst in den deutschen Markt eingetreten sind und interessant sein könnten. Im Steckbrief sind dann weitere Informationen wie Erklär-Videos, Pitch-Unterlagen oder Finanzierungsrunden hinterlegt.

(2) „Wer macht eigentlich was mit wem?“

Ich vermeide beim Fintech-Radar bewusst die Formulierung „Wettbewerbsbeobachtung“, sondern spreche neutraler formuliert von „Marktbeobachtung“, denn ähnlich wie es das Handelsblatt beschreibt erlebe ich es auch in meiner täglichen Arbeit: Zwischen Banken und Fintechs stehen die Zeichen der Zeit auf Kooperation statt Konfrontation. In einer großen Organisation wie der DZ BANK Gruppe mit ihrem dezentralen Innovationsansatz wird es bei der Zusammenarbeit mit Partnern aus der Fintech-Szene schnell unübersichtlich. Der Klassiker: „Ach witzig, mit denen haben wir uns letztens auch getroffen. Ihr macht schon länger was mit denen?“.

In jedem Fintech-Profil gibt es einen zentral platzierten, orangenen Button „Ich habe bereits Kontakt“. Damit können die User der Plattform mit einem Aufwand von ca. 3 Sekunden hinterlegen, dass und in welcher Form sie bereits mit dem jeweiligen Unternehmen in Kontakt stehen. Diese Information erscheint unten im Steckbrief in der Liste „Aktive Zusammenarbeit“. Aus Perspektive des strategischen Innovationsmanagements erlaubt uns das eine regelmäßige Auswertung, wer mit wem zusammenarbeitet; für jeden einzelnen User wird es erheblich leichter, Kontakt zu potenziellen Kooperationspartnern zu finden und vorab Erfahrungswerte einzuholen. Das Wissen ist im Kollegenkreis oftmals vorhanden, es braucht nur einen Weg, es ausfindig zu machen.

Die Strategie, erstmal Bekannte zu fragen, empfiehlt sich übrigens auch beim Thema Gartenteich anlegen – das spart Geld für eine womöglich kostspielige externe „Teichberatung“ (ja, diese Dienstleistung gibt es wirklich…).

6 Kommentare

Hallo Herr Dr. Prystav,

ich bin gerade durch Zufall auf diesen Artikel aus 2017 gestoßen.
Gibt es denn etwas Neues in Bezug auf eine Ausweitung der Plattform auch für Regionalbanken?

Der Aufbau eines Innovationsradars rückt bei uns mehr und mehr in den Fokus.

Viele Grüße aus Düsseldorf
Christoph Wirtz

Hallo, wieder ein sehr interessanter Einblick in den Innovationsradar! Wie stehen denn die Chancen, dass das Tool auch für die Regionalbanken freigegeben wird? Ich denke gerade die einzelnen Innovationsabteilungen in den Häusern könnten dadurch einen noch besseren Überblick bekommen, was Sie bei der DZ Bank eigentlich so „treiben“. Ich zumindest würde das Tool gerne einmal live austesten wollen, um Ihnen so auch ein bisschen über die Schulter schauen zu können 🙂 Viele Grüße aus dem Schwarzwald! Christin Röchow

Vielen Dank für das Interesse und das Feedback! Wir sind mit verschiedenen Partnern im Verbund im Austausch, wie eine gemeinsame Radar-Plattform aussehen könnte. Mehr kann ich an der Stelle aktuell nicht sagen, gerne aber bei Gelegenheit mal im bilateralen Austausch. Beste Grüße FP

Hallo Herr Abschütz,
ich habe Ihnen eine E-Mail geschrieben.
Beste Grüße
Fabian Prystav

Hallo Herr Dr. Prystav,

unserem Innovationsteam geht es genauso wie dem Kollegen aus dem Schwarzwald. Wir beobachten den FinTech-Markt ebenso in unregelmäßigen Abständen und fänden es super genial, wenn wir unsere Eindrücke und Einschätzungen abgeben können.

Hat sich im Bezug auf eine gemeinsame Radar-Plattform seit ihrem letzten Beitrag schon etwas Neues ergeben?

Vielen Dank für die Antwort und schöne Grüße aus der Rhön.

Florian Abschütz

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